„Er kann einfach nicht aus seiner Haut“, seufzt eine Kollegin über ihren Büronachbarn. Der hat schon wieder getan, was er schon oft getan hat: Sich gegenüber dem gemeinsamen Chef in den Vordergrund gespielt, den Arbeitserfolg des Teams für seine alleiniges Verdienst ausgegeben. Und die Kollegen rätseln: Macht der das mit Absicht? Oder kann der vielleicht einfach nicht anders?
Unser Leben ist voll von solchen Unfreiheiten: Theoretisch könnten wir uns ganz anders verhalten – aber in der Praxis können wir einfach nicht aus unserer Haut, sind gebunden an unsere inneren Motive, Prägungen und Blockaden. Unser Wille, unser Geist, unsere Seele – sie sind einer Autorität unterworfen, über die wir nicht verfügen können.
Auch die Bibel beschreibt den Menschen als Geschöpf, dessen Freiheit gebunden ist an eine geistliche Macht außerhalb seiner selbst. An Gott, seinen Schöpfer, zum Beispiel. Oder an den Zwang, gegen Gott denken, empfinden und handeln zu wollen – das ist das, was die Bibel „Sünde“ nennt.
Die gute Nachricht ist: Als Menschen sind wir der Autorität der Sünde mit allen ihren zerstörerischen Folgen nicht für immer ausgeliefert. Wenn ich einverstanden bin, kann Gott das ändern. Dann werde ich frei von dem, was mich und andere zerstört. Frei vom Zwang, vor dem Chef immer glänzen zu wollen, zum Beispiel. Und ich werde frei für etwas – zum Beispiel dafür, anderen zu dienen, nicht immer selbst groß rauskommen zu müssen.
Das bedeutet es, als Christ zu leben. Christen sind Menschen, die frei sind von der Macht der Sünde und frei sind für das Gute, das Gott durch ihr Leben in unserer Welt bewirken will.
Der Apostel Paulus erklärt das den Christen in Rom in einem Brief einmal so: Ihr seid von der Herrschaft der Sünde befreit worden und habt euch in den Dienst der Gerechtigkeit stellen lassen.
Diese Freiheit will ich leben und genießen – im Dienst des Gottes, der mich frei gemacht hat.
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)