Beim Thema „Wegwerfen“ gibt es zwei Arten von Menschen. Zum einen die Aufheber, die alles behalten: Zeitungsausschnitte, Bücher, ausrangierte Elektrogeräte. Könnte man ja noch mal gebrauchen. Und es gibt die Wegwerfer, die alles gleich entsorgen: „Die Lampe ist kaputt? Da muss doch doch eh’ schon lange mal was Neues her“. Und zack – ist das Alte entsorgt und das Neue besorgt. Aufheben oder Wegwerfen – hat beides Vor- und Nachteile.
Wie ist das eigentlich mit Gott? Kann man Gott aufheben? Kann man Gott… wegwerfen? Manchmal stehen Christen im Ruf, eher Aufheber zu sein. Vielleicht weil sie Traditionen bewahren, die der Rest unserer Gesellschaft längst weggeworfen hat.
Wie dem auch sei – Christen sind sich über eines im Klaren: Egal welche Dinge oder gar Menschen ich im Leben durch neue ersetze – ich nehme mich selbst doch immer mit. Ich kann mir selbst nicht entkommen. In allen Höhen und Tiefen meines Lebens bleibe ich selbst immer mittendrin.
Die gute Nachricht ist: Gott ist auch mittendrin. Gott schlägt sich nicht in die Büsche, wenn mein Pfad steinig wird. Gott geht mir auf meinem Lebensweg treu voran, bereitet mich vor, begleitet mich auf Schritt und Tritt. Die Frage an mich ist: Folge ich diesem Gott? Oder möchte ich ihn lieber wegwerfen – weil ich gerne ein anderes Leben hätte?
Der alttestamentliche Anführer Josua hat seinem Volk Israel einmal ins Gewissen geredet und ins Stammbuch geschrieben: „Haltet dem HERRN, euerm Gott, die Treue, so wie ihr es bisher getan habt“ (Josua 23,8). Josua kannte Höhenflüge und Abgründe des Lebens. Und er hat erlebt, wie Gott immer für ihn da gewesen ist. Deshalb motiviert er sein Volk: Gott ist treu. Folgt diesem Gott nach!
Gott ist treu – das möchte ich heute neu hören. Ihm heute ein Stück weiter auf dem Weg folgen, den er führt. Gott wirft mich nicht weg – und ich will ihn auch nicht wegwerfen.
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)