Gott erleben in der Patsche

Ich bin der Herr, euer Gott. Ich lehre euch, was gut für euch ist, und zeige euch den Weg, den ihr gehen sollt. Ach, hättet ihr doch meine Gebote befolgt! Dann wäre euer Friede wie ein Strom, der nie versiegt. Euer Glück würde sich ausbreiten wie die Meereswellen.
Diese Worte hat Gott zu seinen Leuten mal gesagt, als sie in der Patsche saßen. In der Bibel wird das beschrieben, im Buch des Propheten Jesaja (Jesaja 48,18): „Seine Leute in der Patsche“  – das war damals das Volk Israel, deportiert von der Weltmacht jener Zeit, dem babylonischen Imperium.
„Wer nicht hören will, muss fühlen“, sagen wir, wenn Kinder unbedingt selbst herausfinden wollen, dass es wehtut, wenn man auf eine heiße Herdplatte fasst. So war das damals mit dem Volk Israel: Sie wollten Gott nicht mehr wahrhaben und wurden prompt zum Spielball der damaligen Weltmächte. Gefangen in Babylon.
Gott reagiert darauf nicht so, wie wir als Eltern manchmal reagieren: patzig, selbstgerecht, mit innerer Genugtuung. Gott sagt nicht: „Siehst du, das hast du nun davon! Was habe ich dir gesagt?“. Nein, Gott ist anders. Durch den Propheten  lässt er seinen Leuten in der Patsche drei Botschaften zukommen:
Erstens – Ich bin immer noch euer Gott. Ich habe nicht aufgehört, mich um euch zu sorgen und habe auch nicht vor, damit aufzuhören.
Zweitens – Ich will das Gute für euch. Wenn ihr auf mich gehört hättet, dann würdet ihr jetzt Friede und Glück erleben statt Schmerz und Gefangenschaft.
Drittens – Ich lasse euch nicht in der Patsche sitzen, egal wieviel Schuld ihr daran habt. Es ist nicht alles verloren. Ich führe euch auf einem Weg in eine gute Zukunft.
So ist Gott. Es lohnt sich immer, ihm neu zu vertrauen. Auch dann, wenn ich vielleicht gerade heute in der Patsche sitze.
 
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)

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