Gott – Freund und Gegner

„Was ist nur los mit dir? Was bedrückt dich denn? Komm, erzähl’s mir…“

Wie gut kann es tun, diese Worte zu hören. Wie gut ist es, jemanden zu haben, der so einfühlsam Anteil nimmt an dem, was mich bewegt. Ob es Frust ist über eine erlebte Ungerechtigkeit am Arbeitsplatz oder die Hilflosigkeit gegenüber übler Nachrede im Freundeskreis: Gut, wenn da jemand ist, dem ich mich mitteilen kann.

Gott ist übrigens so wie dieser beste Freund oder diese beste Freundin: Er sieht, wenn ich bedrückt bin, er nimmt mich ernst, und er teilt die Gefühle der Bedrückten. Wenn Menschen einander bedrücken, dann steht Gott nicht teilnahmslos daneben und schüttelt seufzend den Kopf. Gott steht auf der Seite der Bedrückten, das hat er schon in der Torah, dem maßgeblichen Lebensweg des Volkes Israel, deutlich gemacht. Dort steht, kurz und bündig:

 Du sollst deinen Nächsten nicht bedrücken.

Klare Ansage, und sie gilt auch für Jesus-Nachfolger, bis heute: Wohl dem, der, wenn er bedrückt ist, Freunde hat. Wohl dem, der Bedrückten beisteht, so wie Gott es auch tut. Und wehe euch, wenn ihr eure Nächsten bedrückt – denn darin habt ihr Gott gegen euch.

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