Ganz ehrlich: Ich verstehe manches an Gott nicht. Es kann ja wohl auch nicht anders sein. Mein menschliches Denkvermögen hat seine liebe Not mit dem, was Gott in diese Welt und in mein Leben hineinspricht. Und erst recht fällt es mir schwer, das Ganze auch noch für andere in Worte zu fassen!
So war es auch, als Gott in Jesus seinen Fuß auf diese Erde setze. Sie wissen schon, Weihnachtsgeschichte: Bethlehem, Hirten, Engel, Maria und Josef im Stall mit dem neugeborenen Kind, und danach heißt es von den Hirten im Lukasevangelium: sie “…breiteten das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.” Im Klartext: Sie bringen die Nachricht vom geborenen Retter in Umlauf. Die Kunde von Jesus geht viral.
Das Echo in der Bevölkerung klingt so: “Alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten.” Sich wundern. Das meint: Staunen. Überraschung, aber auch Nicht-Begreifen. Nur eine Frau bleibt nicht beim Wundern stehen: Maria. Von ihr heißt es (Lukas 2, 19):
Maria behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
Maria scheint entschlossen: Wenn Gott in mein Leben hinein spricht und hinein wirkt, dann möchte ich mir das merken. Dann möchte ich mir das zu Herzen nehmen. Gott wird mir im Lauf der Zeit schon erklären, was ich heute noch nicht begreife.
Ich finde, das ist eine weise Haltung. So kann ich mit dem umgehen, was ich an Gott noch nicht verstehen kann. “Seine Worte behalten und im Herzen bewegen” – diese Art, Gott nicht zu verstehen, möchte ich von Maria lernen.