Während meines Studiums habe ich eine Zeit lang in einer Wohngemeinschaft gelebt. Einmal hatte ich einen Mitbewohner, dessen Zimmer das reinste Chaos war – Bücher, Essensreste, Möbel, die er vom Sperrmüll geholt hatte.
Dieses Durcheinander war ein Spiegelbild seines Inneren. Selbst bei kleinen Entscheidungen war er zwischen Für und Wider hin- und hergerissen. Harmlose Kommentare seiner Mitstudenten ließen ihn tagelang grübeln, wie sie wirklich gemeint sein könnten. Und wenn sich jemand für ihn einsetzte, erkannte er das vor lauter Gedankenwirrwarr oft nicht.
So geht es uns Menschen manchmal mit Gott: Unsere Gedanken und Motive sind ein solches Durcheinander, dass wir Gott kaum noch erkennen können. Wir sind so beschäftigt und gefangen in uns selbst, dass Gottes Güte und seine Wirkung in dieser Welt für uns unerkennbar bleibt. Glücklich macht das nicht. Aber wir sind auch nicht zum Unglücklichsein verdammt. Jesus hat einmal gesagt:
Glücklich sind, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen.
Ein „reines Herz“, das klingt etwas altmodisch, ist aber absolut erstrebenswert: Eine aufgeräumte Seele. Klarheit in Gedanken. Aufrichtigkeit in den Motiven. Gutes gut finden und Abstand zu dem halten, was belastet und zerstört.
Je aufgeräumter meine Seele ist, desto klarer ist mein Blick auf Gottes Wesen und Wirklichkeit. Und das macht glücklich. Sagt Jesus – und ist meine Erfahrung. Probieren Sie’s aus!
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)