„Der tut nichts, der will nur spielen“ – kennen Sie diesen Satz? Als Jogger weiß ich, wie wichtig es ist den Charakter eines Hundes richtig einzuschätzen: Habe ich einen unterwürfigen Schoßhund vor mir, oder ein Tier dem ich mit Respekt begegnen sollte, oder eine gefährliche Bestie vor der ich besser die Flucht ergreife?
Manchen Menschen wurde von klein auf Angst gemacht vor Gott. Sie glauben, Gott sei ein himmlischer Diktator, der nur darauf ist, Menschen zu bestrafen und klein zu halten. Wer Gottes Charakter so einschätzt, wird sich eher vor ihm verstecken als sich ihm anzuvertrauen.
Andere Menschen sehen Gott als himmlischen Weihnachtsmann mit Rauschebart. Eine Art lieber Opa, der hilflos daneben steht, wenn die Dinge im eigenen Leben oder in unserer Welt aus dem Ruder laufen. Wer Gottes Charakter so einschätzt, wird seine Macht dramatisch unterschätzen und nicht erleben, wie Gott das Leben zum Besseren verändert.
Mit wie viel Respekt ich Gott begegne, hängt also davon ab, wie ich seinen Charakter einschätze. Der alttestamentliche Prophet Nahum sieht das so (Nahum 1,3):
Der Herr ist geduldig, aber er besitzt auch große Macht und lässt niemanden ungestraft davonkommen.
Ich erkenne an: Mein Leben ist kein Spiel. Gott ist geduldig und menschenfreundlich – aber er meint es ernst. Seine große Macht fordert meinen Respekt. Ich brauche keine Angst vor Gott zu haben, aber er ist kein unterwürfiger Schoßhund, der um meine Anerkennung buhlt. Gott spielt keine Spielchen. Ich sollte es besser auch nicht tun.
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)