In meiner Not suche ich den Herrn; nachts strecke ich im Gebet meine Hände zu ihm aus und lasse sie nicht sinken…
Diese Worte sind uralt. Sie sind uns überliefert von einem Mann namens Asaf, der so vor vielleicht 3.000 Jahren betete (Psalm 77). Es sind Worte voller Verzweiflung, voller Vertrauen und voller Entschlossenheit.
In meiner Not suche ich den Herrn; nachts strecke ich im Gebet meine Hände zu ihm aus und lasse sie nicht sinken…
Ich habe bei diesen Worten ein kleines Kind vor Augen, das nicht einschlafen kann und aufrecht im Laufstall steht. Tränen kullern über das kleine Gesicht, das Kind streckt die Arme ins Dunkel, zur Zimmertür. In der Hoffnung, dass sein Papa sein Weinen hört … ins Zimmer kommt … das Kind aus dem Laufstall und auf seine Arme nimmt … und ihm versichert, dass alles gut wird.
So ähnlich ist es damals Asaf gegangen. Und unzähligen Menschen seit damals, die sich entschieden haben, auf Gott zu vertrauen. Und ich selbst kenne diese Erfahrung auch:
Dunkle Tage, in denen Verzweiflung überhand zu nehmen scheint. Ich strecke meine Arme aus zu Gott und bete leidenschaftlich um sein Eingreifen. In der Hoffnung, dass mein Vater im Himmel mich hört und meine Lebenssituation betritt wie der Papa das Kinderzimmer. Dass er mich in seine Arme schließt und mir versichert, dass alles gut wird.
Der Psalmdichter Asaf hat damals in der Dunkelheit seiner Situation die Überzeugung gewonnen, dass Gott immer noch da ist und dass Gott immer noch Gott ist.
Und das ist er heute auch noch.
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)