Kann Gott helfen, oder kann er nicht? Manche Krisen und Durststrecken lassen sich auf ganz einfache Fragen reduzieren.
So war das auch damals, in der Wüste, als ein ganzes Volk auf der Flucht war aus der Sklaverei in Ägypten. Aber obwohl die Menschen nun endlich frei waren, wurde die Stimmung immer schlechter, denn sie vermissten das Fleisch, auf das sie in der Wüste verzichten mussten. Wäre es nicht besser, umzukehren?
Mose, ihrem Anführer, geht ihre Maulerei mächtig auf die Nerven – und er wendet sich im Gebet an Gott. Gott, kannst du helfen? Ja, sagt Gott zu Mose, ich kann! Ich werde sie mit so viel Fleisch überhäufen, dass sie es nicht mehr sehen können!
Aber Mose hat Zweifel: Wie willst du so viele Menschen mit Fleisch versorgen, mitten in der Wüste? Da spricht Gott für Mose die Frage aus, auf die diese Zweifel letztlich hinaus laufen: Kann er, oder kann er nicht? Oder, in der bildhaften Sprache der Bibel (4. Mose 11,23):
Ist denn die Hand des Herrn zu kurz?
Und Mose erkennt: Gott stellt ihm da eine rhetorische Frage. Natürlich hat Gott die nötige Reichweite. Natürlich kann er helfen.
Mir macht das Mut. Denn auch ich muss heute auf manches verzichten. Auch ich erlebe manchmal, wie mein Gottvertrauen zerbröselt. Dann stehe ich mit Blick auf Gott vor derselben Frage: Kann er helfen oder kann er nicht?
Die Antwort Gottes ist heute dieselbe wie damals: „Ist denn die Hand des Herrn zu kurz? Natürlich nicht. Natürlich kann ich helfen.“
Darauf will ich auf meinen Durststrecken heute vertrauen.