Leben ohne Torschluss-Panik

Langsam wird es ernst. Die Trainingsspiele sind vorbei, der Kader steht. Bald beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft. Kneipen, Autos  und öffentliche Plätze färben sich schwarz, rot, gold.
Ich stelle mir vor, wie das für einen Spieler in der Nationalmannschaft sein muss: Die Ehre, nominiert worden zu sein. Die Möglichkeit, einen Jungentraum auszuleben. Die Herausforderung, den entscheidenden Elfmeter zu schießen.
Was für eine Gelegenheit!
Was, wenn etwas dazwischen kommt? Was, wenn ich versage und den Elfmeter verschieße? Was, wenn mich das Verletzungspech im Aufwärmtraining erwischt? Oder wenn bei Anpfiff dann doch ein anderer aus der Mannschaft auf meiner Position in der Startelf steht?
Was, wenn aus dieser Gelegenheit am Ende nichts wird?

Bei der Fußball-WM geht es für einen Fußballer um alles. Im Leben geht es für ganz normale Leute oft um wesentlich mehr: Das Vorstellungsgespräch nach vierzig Bewerbungen. Die Schwangerschaft nach drei Fehlgeburten. Die Therapie nach einer langen Zeit psychischer Probleme.
Was für Gelegenheit! Was, wenn daraus am Ende nichts wird?
Jesus Christus hat einmal gesagt: Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie zuschließen.  Jesus gibt mir mit diesem Satz keine Erfolgsgarantie für meine Anstrengungen. Aber dieses Versprechen schenkt eine befreite Gelassenheit: Wenn ich Jesus vertraue, werde ich immer wieder beschenkt mit Gelegenheiten für ein Leben, das sich lohnt. Und weil Jesus sie schenkt, kann sie mir niemand wegnehmen. Bei Jesus brauche ich keine Angst zu haben, dass es am Ende nichts wird. Ich brauche nur den Mut, mich auf seine Gelegenheiten einzulassen.
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)

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