Mit Gott in der Umkleide

„Kleider machen Leute“, sagt der Volksmund. Und es stimmt: In der Regel ziehen wir das an, wie wir gesehen werden wollen – sportlich oder chic, formell oder lässig, bodenständig oder unkonventionell. Denn die meisten Menschen achten auf Äußeres, ihr eigenes und das der anderen.
Gott dagegen schaut ins Innere, in die verborgenen Motive des Herzens. Er lässt sich nicht beeindrucken durch das, wie ich aussehe. Er ist viel mehr daran interessiert, wie ich vor ihm dastehe. Und bei diesem Blick in mein Herz bekommt Gott nicht nur Schönes und Wunderbares zu sehen. Da sind auch Dinge, die so gar nicht zu Gottes Liebe, Heiligkeit und Charakter passen.
Aber die Gute Nachricht ist: Wenn ich mich auf diesen Gott einlasse, passiert ein Wunder. Gott hilft mir, meine Schuld, meine Scham und meine Sünde auszuziehen und abzulegen. Wie ein Kleidungsstück, das nicht mehr passt. Gleichzeitig reicht er mir neue Kleider, die ausdrücken, wie er mich sieht: Geliebt. Begnadigt. Befreit. Beauftragt.
Der alttestamentliche Prophet Sacharja formuliert diese Absicht Gottes einmal so:
Sieh her, ich nehme deine Sünde von dir und lasse dir Feierkleider anziehen.
Bei Sacharja macht Gott das mit dem Hohepriester, stellvertretend für das ganze Volk Israel. Später, im Neuen Testament, bietet Gott in Jesus Christus diesen Kleiderwechsel allen Menschen an.
Feierkleider statt Sünde – das ist ein Kleiderwechsel nach Gottes Art! Ein Kleiderwechsel, der mein Inneres verändert und nicht nur meinen „Style“. Ein Kleiderwechsel, der ausdrückt wie Gott mich sieht, höchstpersönlich. Ein Kleiderwechsel, der mich zu dem macht, der ich in seinen Augen bin.
Die Frage ist: Lasse ich mich darauf ein?
 
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)

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