Was der Kapitalismus aus der Bibel lernen sollte

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In der Menschheitsgeschichte gab es viele verschiedene Wirtschaftsformen. Heute wird vom „Siegeszug des Kapitalismus“ gesprochen, weil keine andere Wirtschaftsform bei aller Ungleichheit so viel Wohlstand für so viele hervorgebracht hat. Aber das uneingeschränkte Streben nach Wachstum hat einen Preis, und den zahlen wir alle: Wir zerstören mit jedem Quadratmeter Natur und jedem Grad Klimaerwärmung auch ein Stück unserer Lebensgrundlage.

Da können wir von der Bibel noch ein ganzes Stück Nachhaltigkeit lernen. Das Wirtschaftssystem im Israel des Alten Testaments sah vor, dass Grund und Boden zwar verkauft und gekauft werden konnte, dass er aber alle 50 Jahre – im so genannten „Erlassjahr“ – an den ursprünglichen Besitzer zurückfallen sollte. Wer damals Land kaufte, musste also einpreisen, dass er es nicht bis zum Anschlag würde nutzen können. In 3. Mose 25,14 heißt es dazu wörtlich:

Im Erlassjahr soll jeder seinen Besitz an Grund und Boden zurückerhalten. Dies müsst ihr berücksichtigen, wenn ihr von einem anderen Israeliten Land kauft oder es ihm verkauft. Der Preis richtet sich nach der Zeitspanne bis zum nächsten Erlassjahr. Sind es noch viele Jahre, so ist der Kaufpreis höher, sind es nur noch wenige, so ist er entsprechend niedriger. Gekauft wird nicht das Land, sondern die Anzahl der Ernten.

Dieses System sollte die Entstehung von Großgrundbesitz und verarmten Tagelöhnern verhindern. Und ein wichtiges Prinzip der Nachhaltigkeit vermitteln: „Alle Ressourcen, die ihr benutzt, sind euch nur auf Zeit verliehen, und sie sollen auch für künftige Generationen fruchtbar bleiben!“

Ich finde, das sollte der Kapitalismus dringend aus der Bibel lernen.

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