Monate der Corona-Pandemie liegen hinter uns – und vermutlich noch einige vor uns. Und wie in den meisten Ländern dieser Erde ringt eine ganze Gesellschaft mit der Frage „Was hilft jetzt?“. Diese Frage durchzieht die Diskussion in Parlamenten und Sondersendungen, die Beratungen in Bund und Ländern, Kreisen und Kommunen. Sie durchzieht die Gespräche in der Familie und im Kollegen- und Freundeskreis.
„Was hilft jetzt?“ – in allen Krisen der Menschheitsgeschichte gab und gibt es immer wieder Menschen, die diese Frage beharrlich stellen. Und die darauf bestehen, dass wir uns dafür entscheiden, sie zu beantworten und danach zu handeln.
Der Prophet Jeremia im Alten Testament war ein solcher Mensch, der Gottes Wahrheit in die Zustände seiner Zeit hineingesprochen hat. Der in Krisenzeiten beharrlich die Frage gestellt und beantwortet hat: Was hilft jetzt? Und Jeremia lebte wahrhaftig in einer Zeit der Krise!
Sein Volk, Israel, war in zwei Schwesterreiche zerteilt und zwischen die Fronten der damaligen Großmächte in der Region geraten. Das Nordreich, Israel, war schon vor seiner Geburt von den Assyrern erobert worden und seitdem keine eigenständige Größe mehr. Inzwischen hatten die Babylonier das Erbe der Assyrer angetreten und lieferten sich mit dem ägyptischen Pharao einen Kampf um die Vorherrschaft im Alten Orient. Das Südreich, Juda, mit der Hauptstadt Jerusalem schlägt sich auf die Seite Ägyptens – eine politische Fehlentscheidung. Nachdem die Babylonier die Armee des Pharao 605 v. Chr. bei Karkemisch besiegen, machen sie mit dem Königreich Juda kurzen Prozess. Babylonische Truppen marschieren in Juda ein, Jerusalem wird belagert, die Zerstörung des Tempels und die Wegführung der Führungsschicht nach Babylon stehen unmittelbar bevor. In den Versen von Kapitel 4 im Buch Jeremia klingt an, wie die Stimmung damals gewesen sein muss:
Vers 5 – »Blast die Posaune im Lande!« Ruft mit voller Stimme und sprecht: »Sammelt euch und lasst uns in die festen Städte ziehen!«
Vers 7 – „Der Verderber der Völker hat sich aufgemacht und ist ausgezogen von seiner Stätte, dein Land zu verwüsten und deine Städte zu verbrennen, sodass niemand darin wohnt.“
Verse 11-13 – »Es kommt ein heißer Wind von den kahlen Höhen aus der Wüste, geraden Weges zu der Tochter meines Volks … ein Wind kommt auf mein Geheiß, der ihnen zu stark sein wird … er fährt daher wie Wolken, und seine Wagen sind wie ein Sturmwind, seine Rosse sind schneller als Adler. Weh uns! Wir sind verloren!“
In diese Situation hinein spricht der Prophet Jeremia die Wahrheit Gottes – und er legt seinen Finger in die wirkliche Wunde: Nicht die Politik ist das eigentliche Problem, sondern dass das Volk Israel von seinem Gott schon lange nichts mehr wissen will und schon lange jeden moralischen Kompass verloren hat. Jeremia wörtlich in Vers 22: „Töricht sind sie und ohne Einsicht; weise sind sie genug, Übles zu tun, aber Gutes zu tun verstehen sie nicht.“
Wenn das die Diagnose ist, so Jeremia, dann hilft jetzt nur noch die geistliche Umkehr des Volkes zu ihrem Gott. Jeremia 4,14:
So wasche nun, Jerusalem, dein Herz von der Bosheit, auf dass dir geholfen werde. Wie lange wollen bei dir bleiben deine heillosen Gedanken?
Die weitere Geschichte zeigt, dass das Volk nicht wirklich bereit war, auf Gottes Reden durch den Propheten Jeremia zu hören. Es folgen die Eroberung Jerusalems, die Zerstörung des Tempels und die babylonische Gefangenschaft. Boshafte und heillose Gedanken können wohl ziemlich hartnäckig sein.
Nun ist Deutschland nicht das Volk Israel, die Corona-Pandemie nicht die Großmacht Babylon, und wir leben nicht im 6. Jahrhundert vor Christus. Aber zwei Dinge aus dieser Geschichte möchte ich für mich heute mitnehmen: Gott ist daran interessiert, dass ich in den Krisen meines Lebens aufrichtig danach frage, was jetzt hilft. Und: Gott ist von Herzen daran interessiert, mir wirklich zu helfen.
Vielen Dank, dem stimme ich voll zu. Dazu noch ein aus Liebe zu Jesus beflügeltes „suche der Stadt bestes“ und wir können heute Zeugnis in unserem direkten Umfeld werden anstatt zu verzagen u alles schlecht zu reden.
Herzlicher Gruß