„Jetzt hilft nur noch beten“, sagen wir. In Situationen, in denen wir am Ende mit unserem Latein sind. Wenn wir beten, dann hilft Gott. Tut er das?
„Not lehrt beten“, so lautet eine andere Redewendung. In den Engstellen und Sackgassen des Lebens fangen viele Menschen an, Gott um Hilfe zu bitten. Wenn wir in Not sind, dann hilft Gott. Tut er das?
Andere leben nach dem Motto „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“. Soll heißen: Man muss sein Leben selbst in die Hand nehmen, Gott ist mit den Tüchtigen. Wenn wir es selbst anpacken, dann hilft Gott. Tut er das?
Wenn wir beten… wenn wir in Not sind… wenn wir es selbst anpacken – da formuliert der Mensch, wann und wie Gott ihm hilft.
Aber kann ich darauf wirklich zählen? Wie sieht Gott das eigentlich mit seiner Hilfe?
Psalm 85 beschreibt die Jahrhunderte alte Erfahrung im Volk Israel mit der Hilfe Gottes. Dort heißt es: Gottes Hilfe ist nahe denen, die ihn fürchten…
Gott fürchten, das bedeutet: Ihn ernst nehmen. Mit ihm rechnen. Seine Autorität anerkennen. Auf ihn vertrauen.
Gottes Hilfe hängt also nicht daran, wie verzweifelt ich bete. Wie groß meine Notlage ist. Oder wie engagiert ich selbst mein Leben anpacke.
Nein – Gottes Hilfe ist nahe denen, die ihn fürchten. Sein Eingreifen wird erfahrbar, wenn ich echt und ehrlich damit anfange, mein Leben mit ihm zusammen zu leben. Vielleicht heute. Vielleicht jetzt gleich.
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)