Neulich ist unsere Küchenmaschine kaputt gegangen. Von einer Minute auf die andere. Eingeschaltet – ausgefallen. Statt cremigem Kartoffelpüree oder leckerem Kuchenteig gibt sie plötzlich nur noch ziemlich klägliche Geräusche von sich. Na toll – billig war sie nicht, und so lange hatten wir sie auch noch gar nicht. Sind wir vielleicht noch in der Garantiezeit? Haben wir noch Anspruch auf eine kostenlose Reparatur?
Der Blick auf die Rechnung schockiert: Die Garantiezeit ist gerade vor zwei Wochen abgelaufen. Kein Anspruch auf Reparatur. Was nun? Einfach Pech gehabt?
Wir entschließen uns, den Hersteller zu kontaktieren. Der kennt sich nicht nur am besten mit der Maschine aus – vielleicht gewährt er in unserem Fall auch Kulanz. Vielleicht hat er Erbarmen mit uns, lässt Gnade vor Recht ergehen und nimmt die Reparaturkosten auf die eigene Kappe. Einen Versuch ist es wert.
Ja, so ist das im Leben. Manchmal zerbreche ich etwas Gutes in meinem Leben aus Eigensinn, Egoismus oder Unachtsamkeit. Manchmal treffe ich damit andere – und manchmal muss ich auch ausbaden, was die anderen in meinem Leben anrichten. Was nun? Einfach Pech gehabt?
Die Bibel sagt: Gott hat die Welt, hat mein Leben ursprünglich gut gemacht. Aber Menschen haben dieses Gute zerbrochen, ich selbst und die anderen auch. Ich habe keinen Rechtsanspruch darauf, dass Gott die Sache in Ordnung bringt. Lohnt es sich trotzdem, mich an ihn zu wenden?
„Ja“, sagt der Prophet Jeremia – und betet einmal so: Du, Herr, unser Gott, hast alles geschaffen, du allein bist unsere Hoffnung!
Und Gott antwortet auf diese Hoffnung. Er wird in Jesus Christus Mensch, und nimmt den Zerbruch meiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf sich. Er hat Erbarmen mit mir, lässt Gnade vor Recht ergehen und nimmt die Reparaturkosten meines Lebens auf die eigene Kappe. Ich habe darauf keinen Anspruch – aber Gott kommt mir aus Kulanz entgegen. Aus Liebe.
Sich an Gott wenden – einen Versuch ist es wert!
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)