Zwischen Stolz und Nutzlosigkeit

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Unsere Buchhandlungen sind voll von Büchern über Arbeit, Arbeitsplatz und Arbeitsleben: „Durchstarten im Home Office“, „Fairness im Arbeitsalltag“, „Glücklich im Job, glücklich im Leben“ – so lauten einige der aktuellen Titel, die mir vermitteln wollen, wie ich erfolgreich im Arbeitsleben unterwegs bin.

Wie ich dagegen im Glaubensleben erfolgreich unterwegs bin – das bringt die Bibel in einem einzigen Vers auf den Punkt. Der Apostel Paulus schreibt darüber in seinem Brief an die erste Christengemeinde in Ephesus in der heutigen Westtürkei (Epheser Kapitel 2, Vers 10):

Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Wenn ich diesen kompakten Satz auseinanderfalte, entdecke ich drei substantielle Leitlinien für mein Leben im Gottvertrauen:

Erstens: Ich bin Gottes Werk. Das ist kein Grund zum Stolz, im Gegenteil: Ihm, Gott, verdanke ich am Ende all das, wer ich bin und was ich kann.

Zweitens: Gott hat mich geschaffen, um Gutes zu tun. Dass ich alles Gott verdanke, bedeutet also nicht, dass ich nutzlos wäre, im Gegenteil: Er selbst, Gott, hat Gutes mit meinem Leben vor. Gutes für diese Welt. Gutes für andere Menschen.

Und wo bleibe ich dabei?

Das ist die dritte Leitlinie: Meine Aufgabe ist es, mich in dieses von Gott geplante Gute hineinzulehnen. Hineinzubegeben. Es einzuüben und auszuüben, so gut ich kann.

Dieser Pfad zwischen Stolz und Nutzlosigkeit bedeutet lebenslanges Lernen, das mag sein. Aber bisher muss ich sagen: Es gibt keinen Pfad in meinem Leben, dem ich lieber folgen würde.

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