„Je weiter nach oben du kommst, desto einsamer wird es“, heißt es über die Führungsetagen dieser Welt. „Wer in der Firma, Kirche oder Verein Leitungsverantwortung übernimmt, hat um sich herum nur noch wenige Menschen, mit denen vertrauensvolle Beziehungen möglich sind.“
Ich glaube: Dieses Klischee stimmt nicht. Zumindest stimmt es nicht für ganz, ganz oben – für Gott. Gott ist alles andere als einsam. Und das hat nicht nur mit Engeln zu tun oder der Dreieinigkeit. Sondern mit den Menschen, die sich auf dieser Welt einsam fühlen.
In Psalm 68,6 lese ich:
Ein Vater der Waisen und ein Helfer der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung.
Gott umgibt sich nicht mit Engeln oder Überfliegern. Nicht mit den Reichen, Schönen und Mächtigen dieser Welt, mit denen jeder gerne ein Selfie macht. Nein – Gott ist „Vater der Waisen“ und „Helfer der Witwen“. Er umgibt sich mit denen, die einsam sind. In der Kultur, in die Psalm 68 hineinspricht, waren das die Waisenkinder, die den Erwachsenen schutzlos ausgeliefert waren. Und die Witwen, die sich damals wirtschaftlich nicht selbst versorgen konnten.
Gott umgibt sich mit denen, die einsam sind in unserer Welt. Er stellt sich auf ihre Seite, kämpft für ihre Sache, und er spricht ihnen zu: „Warum auch immer du dich einsam fühlst – in meinen Augen hast du einen Wert und eine Würde. Wo auch immer andere Menschen dich im Stich lassen – ich bleibe an deiner Seite und ich bin für dich da.“
Ich wünsche dir wie mir, dass wir das wirklich glauben und erfahren können: Wer Gott vertraut, ist selbst in den einsamen Momenten des Lebens alles andere als einsam.