Als Christ glaube ich, dass Gott wirklich da ist. Dass er für mich ist. Dass er meine Welt zum Positiven wenden kann. Und ich wünsche mir, dass Gott mal einen richtig großen Auftritt hinlegt. Vielleicht so wie vor dreieinhalb tausend Jahren im Alten Testament. Da verspricht Gott Mose, dem Anführer des Volkes Israels:
Ich werde vor euren Augen Wunder tun, wie sie noch niemand vollbracht hat unter allen Völkern der Erde. Das ganze Volk, in dessen Mitte du stehst, soll meine Taten sehen.
Das finde ich im 2. Buch Mose in Kapitel 34 Vers 10. Und manchmal würde ich es gerne hier und heute finden. Worauf wartet Gott eigentlich? Stimmt mit mir vielleicht etwas nicht? Glaube ich vielleicht nicht genug? Lebe ich vielleicht nicht richtig? Bin ich aus irgendeinem Grund noch nicht bereit für Gottes großen Auftritt?
Ein zweiter Blick in den erwähnten Bibeltext belehrt mich eines Besseren: Da betet Mose, kurz bevor ihm Gott den großen Auftritt verspricht, eher zaghaft:
Herr, wenn ich in deiner Gunst stehe, dann sei doch in unserer Mitte … Es ist ein widerspenstiges Volk, aber vergib uns unsere Schuld und unseren Ungehorsam und nimm uns als dein Volk an!«
Widerspenstig… schuldig… ungehorsam… so sieht Mose die eigene Truppe. Wenn aber Gott mit solchen Menschen arbeiten kann, kann er das auch mit mir. Dann ist auch bei mir Glaubensperfektion keine Voraussetzung für Gottes großen Auftritt. Auch wenn mein Wunsch noch offen ist, dass Gott mal so richtig zeigt, was er kann, ist das für mich eine gute Nachricht!
