Blickkontakt

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Ich stehe in einer Kirche. Mein Blick wandert nach oben zum Kruzifix, begegnet dem Blick von Jesus, der da am Kreuz hängt. Leidend, blutend, sterbend. 20 Jahrhunderte  liegen zwischen mir und diesem Tag, der Geschichte geschrieben und Geschichte geprägt hat: Jesus Christus stirbt am Kreuz von Golgatha. Und durch diese Jahrhunderte zieht sich ein fast unhörbares Echo der Frage: Warum?

Manchmal muss ich eine Frage lang genug aushalten, um zu einer Wahrheit zu gelangen, die ich persönlich greifen kann. Die in meiner Seele den entscheidenden Unterschied bewirkt. Ich glaube, mit Jesus am Kreuz ist das so. Und manchmal entsteht diese Wahrheit als Antwort auf Worte, die andere vor mir gefunden haben. Worte, die meine Seele unwillkürlich einstimmen lassen: „Ja, genauso ist es!“. Worte wie in der Bibel im Buch Jesaja in Kapitel 53:

Er lud auf sich unsere Schmerzen… Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen … Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen.

Ich stehe in der Kirche vor dem Kruzifix und sehe dem Gekreuzigten in die Augen. Warum, Jesus? Und ich ahne die Antwort: Wegen dir. Weil ich dich liebe. Weil du heil werden sollst.

Ich senke meinen Blick und gehe zur Tür. Danke, Jesus. Mehr muss ich nicht wissen.

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