Gott? Wer?

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Unsere Gesellschaft in Deutschland verliert Gott ganz langsam aus den Augen. Immer mehr Menschen können mit dem christlichen Glauben immer weniger anfangen. Was bleibt, ist eine namenlose Sehnsucht nach Spiritualität, nach Sinn, nach Hoffnung.

Offensichtlich kann Gott in Vergessenheit geraten. Aber ich halte das nicht für den Untergang des Abendlandes. Dass Menschen den Sinn dafür verloren haben, dass Gott gegenwärtig und ihnen zugewandt ist, das ist in der Geschichte immer wieder passiert – aber das war nie das Ende der Geschichte.

Zum Beispiel im fünften Buch Mose, Kapitel sechs: Das Volk Israel steht unmittelbar vor dem Einzug ins gelobte Land. Jahrzehntelang waren die Israeliten in der Wüste auf Gedeih und Verderb auf Gott angewiesen gewiesen. Aber nun würden sich im gelobten Land ausbreiten, ein neues Lebensgefühl gewinnen – ein Leben in Freiheit und Wohlstand.

Und Gott? Würde er für sie zunehmend zu einem Gott der Vergangenheit werden? Würden sie noch Neues von Gott erwarten – oder würde ihr Glaube zu einem bloßen Stück Erinnerung von früher?

In 5. Mose 6,2-5 lese ich die Aufforderung:

Nehmt den Herrn, euren Gott, ernst und befolgt stets seine Anweisungen, die ich euch heute sage, ihr und eure Kinder und die Kinder eurer Kinder. Tut es euer Leben lang, dann wird der Herr euch auch ein langes Leben schenken.  […] Höre, Israel! Der Herr ist unser Gott, der Herr und sonst keiner. Darum liebt ihn von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit aller Kraft.

Die weitere Geschichte des Volkes Israels zeigt: Diese Aufforderung war notwendig. Immer wieder standen Propheten im Namen Gottes auf und erinnerten die Menschen daran: Gott ist immer noch da. Gott ist immer noch treu. Gott hat immer noch einen Zuspruch für euch und einen Anspruch auf euer Leben!

Und das will ich lernen aus dieser Geschichte: Jeder neue Tag im neuen Jahr ist eine Chance, Gott neu zu vertrauen.

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