„Irgendwann ist auch mal die Grenze erreicht“, sage ich. Aber wann genau ist sie erreicht? Wo verlaufen eigentlich die Grenzziehungen meines Lebens?
Beim Blick ins Neue Testament fällt mir auf: Bei Jesus verlaufen Grenzen oft ganz anders, als ich mir das gedacht hätte.
Da ziehen die, die es mit ihrer Gottesfurcht fürchterlich genau nehmen, enge Grenzen dessen, was für Gott angeblich noch akzeptabel ist. Und Jesus durchbricht sie mit fast spielerischer Selbstverständlichkeit: „Du sollst am Sabbat nicht arbeiten, nicht anderen Menschen helfen? Der Sabbat ist für den Menschen da – nicht umgekehrt!“. Zack – in einem Satz hat Jesus den etablierten Grenzverlauf verändert.
Und dann wieder zieht Jesus die Grenzen viel enger, als wir es uns üblicherweise so schön zurecht legen: „Du sollst deinen Mitmenschen nicht verleumden? Nein, wenn du ihn schon in Gedanken für einen Idioten hältst, hast du Gottes gute Grenze bereits überschritten!“. Zack – Grenzverlauf verändert, schon wieder.
Jesus zieht Grenzen manchmal ziemlich anders als ich. Deshalb tue ich gut daran, meine eigenen Grenzziehungen loszulassen und mir die Vorstellungen von Jesus für mein Leben zu eigen zu machen. Das ist manchmal ein bisschen anstrengend. Aber die Grenzen, die Jesus zieht, schenken mir einen Freiraum zur maximalen Entfaltung eines wirklich guten Lebens.
Ich wünsche dir und mir immer wieder eine hilfreiche Reflektion unserer Grenzen. Und eine Begegnung mit dem, der uns in den Freiraum unseres Lebens hineinführen möchte – Jesus.
Wie wahr und hilfreich; es verändert die Perspektive