Schuld-Moment

Neulich ist es mir mal wieder passiert: Ich habe mit einem Bekannten herumgealbert und dabei ist mir ein Satz rausgerutscht, den ich nicht hätte sagen sollen. Ein Satz, der mit Spaß nichts mehr zu tun hat. Ein Satz, der das Zeug hat, zu verletzten.

Mein Bekannter hat es dankenswerterweise locker und im Spaß genommen. Mein Satz hat ihn nicht verletzt. Aber mein Gewissen hat sich doch gemeldet: Du hättest das nicht sagen dürfen. Deine Motive waren nicht unschuldig. Da war in deinem Inneren eine Absicht mit im Spiel, die nicht zu dem passt, wer du sein willst. Und auch nicht zu dem, wie Gott möchte, dass du bist.

Nun glaube ich, dass Gott kein kleinkarierter Kritiker ist. Gott liegt nicht auf der Lauer, um mich bei einem Fehltritt zu erwischen und mir klarzumachen, was ich gerade für ein Stinkstiefel gewesen bin. Gott ist nicht in Jesus Christus in diese Welt gekommen, um uns Menschen anzuklagen und uns unsere Schuld-Momente vor Augen zu führen. (Das bekommen die meisten von uns ganz gut alleine hin).

Nein – Gott gönnt mir von Herzen ein Leben ohne Angst und versöhnt und im Frieden mit ihm. Der Apostel Paulus schreibt in Römer 5,1:

Nachdem wir durch den Glauben von unserer Schuld freigesprochen sind, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.

Auch in den Momenten, in denen mein Gewissen bis zum Hals klopft, rechnet er nicht mit mir ab – sondern ich kann mit seiner Gnade rechnen.

1 Response
  1. Volkmar Auer

    Lieber Jörg Dechert,

    leider fehlt mir der Kontext um diesen „Schuld-Moment“ zu verstehen.

    Das eigene Gewissen ist für mich noch kein Indikator für Schuld im göttlichen Sinn.

    Deshalb war der Vers von Paulus für mich immer mehr Wert als mein eigenes Gewissen, welches durch mein gewordensein nicht sehr bibelfit geprägt ist.

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