Wenn alles fällt

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Woran hältst du dich fest, wenn das Leben ins Rutschen gerät? Wenn von einem Tag auf den anderen nichts mehr so ist, wie es gestern noch war?

Vielleicht erinnerst du dich an so einen Lebensmoment. Oder du steckst gerade mittendrin. Eine bittere Enttäuschung. Ein tragisches Unglück. Ein plötzlicher Todesfall. Niemand bekommt eine lebenslange Garantie, dass er oder sie so etwas nie erleben wird. Auch Christen nicht. Auch gläubige Menschen kennen das „finstere Tal“, die „dunkle Nacht der Seele“.

Ich bin einer davon. Und ich muss sagen: In einer solchen Situationen verstehe ich selbst Gott nicht mehr. Denselben Gott, von dem ich gestern noch sicher wusste: er sieht mich und kennt und liebt mich und will das Gute für mich. Und dann kriege ich das plötzlich nicht mehr zusammen mit dem, was ich erlebe. Was hält, wenn alles fällt?

Mit dieser Frage sind du und ich nicht alleine, sondern in bester Gesellschaft: Die großen Heldinnen und Helden in der Bibel haben alle solche Momente erlebt. Und sie haben mitten im finsteren Tal erfahren, was hält, wenn alles fällt.

Einer von ihnen ist Daniel. Er erlebt die katastrophale Niederlage seines Volkes im Krieg gegen die übermächtigen Babylonier. Wird zwangsumgesiedelt in die Hauptstadt des Feindes, nach Babylon. Wird von seiner Familie getrennt, von seinem Land, von seiner geistlichen Heimat. Alles fällt, und mittendrin findet Daniel einen Halt, den er einmal so beschreibt (Daniel 9,14)

Unser Gott ist gerecht in allen seinen Werken, die er tut.

Daniel hält sich fest an der Persönlichkeit, am Wesen, am Charakter Gottes.

Nicht indem er das Wesen Gottes von seinen momentanen Umständen ableitet (da rutscht ja gerade alles weg), sondern von dem, was Gott über sich selbst offenbart hat, und wie Menschen ihn bislang immer erfahren haben.

Ich glaube, dieser Halt steht nach all den Jahrhunderten seit damals auch heute noch. Auch für dich und für mich.

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