Wie die Axt im Walde

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Manche Menschen sehen sich selbst so im Recht, dass sie jeden Respekt für Andersdenkende verloren haben. Auch Christen, leider. Da wird in sozialen Netzwerken hergezogen über die, die anders glauben, anders leben, politisch anders denken. Man könnte meinen: Je fester Menschen in ihrer Überzeugung sind, desto häufiger benehmen sie sich Andersdenken gegenüber wie die Axt im Walde.

Ich weiß nicht, ob das stimmt. Ich kenne Beispiele, und ich kann nur hoffen, dass sie Ausnahmen sind. Auf jeden Fall aber sind sie eins: Völlig daneben. Und erst Recht für Christinnen und Christen. Denn wenn die ihre Mitmenschen anders behandeln als mit Respekt, dann nehmen sie Gott nicht besonders ernst, sondern sie missachten im Gegenteil ausdrücklich, wie Gott ist.

Der Apostel Paulus kannte offensichtlich auch solche Beispiele. Denn er schreibt in Epheser 4, 31-32:

Bitterkeit, Aufbrausen, Zorn, wütendes Geschrei und verleumderisches Reden haben bei euch nichts verloren … geht vielmehr freundlich miteinander um, seid mitfühlend und vergebt einander, so wie auch Gott euch durch Christus vergeben hat.

Paulus sagt: Freunde, verhaltet euch andern gegenüber nicht wie die Axt im Walde. Gott begegnet euch in Jesus Christus doch auch mit Vergebung. Eure Haltung anderen gegenüber ist deshalb nicht verhandelbar: Freundlichkeit, Mitgefühl und Vergebung. Alles andere könnt ihr vergessen. Alles andere solltet ihr vergessen, möglichst schnell und möglichst gründlich.

Freundlichkeit, Mitgefühl und Vergebung… ganz ehrlich: Ich bin dabei noch am Üben. Aber alles Üben fängt mit einem ersten Schritt an: Die Axt aus der Hand legen. Und von Jesus lernen, auch die zu lieben, die ich für Feinde halte.

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