Hat du dich schon mal in einem anderen Menschen getäuscht? Ich schon oft. Und dann kam dieser Moment, in dem ich erkannt habe. Er – oder sie – ist in Wirklichkeit anders, als ich bisher dachte.
Manche solcher Momente sind unangenehme Überraschungen: Ich dachte, er tut, was er sagt. Aber dann bricht er sein Versprechen. Ich dachte, sie will mir helfen. Aber dann stellt sich heraus, dass sie nur ihren eigenen Vorteil im Auge hatte. Und manchmal sind solche Momente ganz positiv: Ich wusste gar nicht, dass er sich so für andere engagiert! Ich wusste gar nicht, dass sie sich so für mich eingesetzt hat!
Ob nun positiv oder unangenehm – in jedem Fall sind diese Momente ein Abschied von meinen Vorstellungen über den anderen, und ein Ankommen in der Wirklichkeit. Und so geht’s mir mit Jesus auch. Ich habe ein Bild von ihm im Kopf. Und dann gibt es einen Moment der Begegnung. Und ich kann mich verabschieden von einem Stück meiner Vorstellung von ihm. Und komme an in einem neuen Stück der Wirklichkeit. Seiner Wirklichkeit.
So wie bei der Taufe von Jesus am Jordan, vor 2.000 Jahren. Damals erlebten die Umstehenden einen solchen Moment, als sie eine Stimme aus dem Himmel hörten:
Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.
Ich glaube, dass Gott solche Momente mag. Dass er sie mir immer wieder in meinen Lebensweg legt und vor meine Füße, damit ich immer mehr verstehen lerne, wer Jesus ist. Was er mir über Gott zeigt. Damit ich immer mehr in der Wirklichkeit lebe.
In seiner Wirklichkeit.