Großes Unrecht, starkes Herz

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Ich höre die Nachrichten aus der Ukraine. Ich sehe die Bilder vom Krieg. Ich möchte mitfühlen mit allen, die von Leid, Tod und Zerstörung betroffen sind. Ich möchte Flüchtenden helfen und für Frieden beten.

All das überfordert mich. So wie es zu allen Zeiten Menschen überfordert hat, Not, Krieg und Unrecht ausgeliefert zu sein oder hilflos mitansehen zu müssen. Und ich erfahre, was zu allen Zeiten Menschen erfahren haben: Es ist gut, dass ich mich mit meiner Frustration an Gott wenden kann.

Heute leihe ich mir dafür Worte aus Psalm 10, erstmalig gebetet vor rund 3.000 Jahren. Beten Sie mit mir?

Warum, Herr, bist du so fern, warum verbirgst du dich in Zeiten der Not? Hochmütige Menschen, die Gott ablehnen, verfolgen die Wehrlosen und bringen sie durch ihre Intrigen zu Fall. Diese Gottlosen prahlen auch noch damit, dass ihre Gier keine Grenzen kennt. In ihrer Habsucht verspotten sie den HERRN und verachten ihn … Dennoch führt ihr Weg sie stets zum Erfolg. Unendlich fern liegt ihnen der Gedanke, dass du sie einmal zur Rechenschaft ziehen könntest. Sie pfeifen auf jeden, der sich ihnen in den Weg stellt.

Aber das letzte Wort hat nicht das Unrecht, sondern das Vertrauen. Ich bete weiter:

Du achtest doch darauf, ob jemand Not leidet oder Kummer hat, und nimmst das Schicksal dieser Menschen in deine Hände! Die Armen und die Verwaisten dürfen dir ihre Anliegen anvertrauen, denn du bist ihr Helfer … Du hast die Wünsche derer gehört, die erlittenes Unrecht geduldig ertragen, HERR; aufmerksam hast du dich ihnen zugewandt und ihr Herz wieder stark gemacht. Du wirst den Verwaisten und den Unterdrückten zu ihrem Recht verhelfen. Du wirst nicht zulassen, dass Menschen auf der Erde Angst und Schrecken verbreiten.

Amen.

Darauf will ich vertrauen in diesen Tagen: Gott wird das Unrecht beenden und das Herz von allen, die ihm vertrauen, wieder stark machen. Meines hoffentlich auch.

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