Bin bei Spiegel Online über einen Bericht gestolpert, der ein Planspiel zur Rettung des Planeten beschreibt. Eine Reihe Wissenschaftler sollte Lösungen für die folgende Aufgabenstellung vorschlagen:
Sie haben die Möglichkeit, in den kommenden vier Jahren über 75 Milliarden Dollar Entwicklungshilfe frei zu verfügen. Was tun Sie?
Im Planspiel wurden insgesamt 13 Lösungsvorschläge für die drängensten Menschheitsprobleme erarbeitet; die meisten von ihnen haben mit Armut, Hunger und Bildung in wenig entwickelten Ländern zu tun.
Was mich an dieser Planspiel-Idee fasziniert, ist folgendes: Wir denken und handeln oft mangelorientiert. Wo muss eine Lücke gestopft werden, wo liegt gerade etwas Dringendes an, usw. Da wo wir auf Fragen stoßen, die in die Zukunft gerichtet sind, sehen wir sehr schnell die Grenzen („wer soll das bezahlen?“) – und schon denken wir an dieser Stelle gar nicht weiter. Im Zweifelsfall reagieren wir und bewahren eher den Status Quo als dass wir kühne Träume für die Zukunft träumen.
Wie wäre es, wenn wir in unseren Gemeinden mal ein ähnliches Planspiel durchführen:
Sie haben die Möglichkeit, in den nächsten vier Jahren 1 Million Euro frei auszugeben. Was tun Sie?
Ich schätze, die Antworten dürften relativ schnell unsere Prioritäten offen legen (oder unseren Mangel an Prioritäten offenbaren). Und das ist in jedem Fall eine Chance für die Zukunft – selbst wenn wir die Million niemans zum Ausgeben haben sollten…