„Wenn du stirbst, zieht dein Leben wie ein Film an dir vorbei…“ – wenn das stimmt, was für ein Film ist das eigentlich? Glänzende Siege? Tragische Augenblicke? Eine Achterbahn?
Die australische Sängerin und Songwriterin Bronnie Ware hat über mehrere Jahre Sterbende begleitet und arbeitet zur Zeit an einem Buch über die Erfahrungen und Gespräche mit Menschen, die ihr Leben an der Schwelle des Todes Revue noch einmal passieren lassen. In ihrem Blog-Beitrag Regrets of the Dying (danke für den Hinweis, Marcus) benennt Bronnie fünf Dinge, die Sterbende ihr gegenüber am häufigsten bedauert haben:
- Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mir selbst treu zu bleiben anstatt den Erwartungen anderer gerecht zu werden.
- Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.
- Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.
- Ich wünschte, ich hätte intensivere Beziehungen mit meinen Freunden gelebt.
- Ich wünschte, ich hätte mir selbst erlaubt, glücklicher zu sein.
Dass kaum jemand auf dem Sterbebett bedauert, nicht mehr Zeit im Büro verbracht zu haben, ist wohl naheliegend. Bemerkenswert finde ich aber, dass sich die meisten Punkte um die eigene Identität drehen: Wer bin ich wirklich? Und welche Rolle spielen „die anderen“ dabei, meine Identität zu leben?
Meine Vermutung: Wir reden uns ein Leben lang ein, zuviel zu verlieren zu haben. Und erst in unseren letzten Minuten wird uns absolut klar, dass wir in Kürze tatsächlich alles verlieren werden, was nicht wirklich wichtig ist. Und dann sehen wir klarer, wie alles hätte sein können, wenn wir nicht so viel Angst gehabt hätten.
Wie viel Prozent aller Dinge, um die du dir im letzten Jahr Sorgen gemacht hast, sind tatsächlich eingetreten? Was wäre, wenn wir tatsächlich so gelassen leben könnten, als würden wir Jesus wirklich glauben, dass „unser himmlischer Vater weiß, was wir brauchen“ (Matthäus 6)?
Warum sind wir nicht vorher schlauer?
Danke für die Erinnerung!
Memento Mori!
Es gibt ein Leben vor dem Sterben!