Wie soll es bloß weitergehen? Es gibt keinen Ausweg! Dunkel sind die Tage, trübe die Aussichten, und das Licht am Ende des Tunnels ist eher Wunschdenken als wirkliche Hoffnung…
…so denken wir. Fühlen wir. Schreien wir, manchmal. Wenn das Leben aus den gewohnten Bahnen ausbricht und wir nicht auf der Überholspur dem nächsten Highlight entgegenrasen, sondern „wandern im finsteren Tal“ (Psalm 23).
In solchen Situationen neigen viele Menschen zu einer Schockstarre, zu einem Tunnelblick: Ausser unseren Schwierigkeiten sehen wir nichts anderes; sie überlagern und überdecken alles andere. Und wir glauben dann zwei Dinge, die zwar nicht wahr sind, aber sich nur unendlich mühsam überwinden lassen:
- Alles ist schwarz – und nicht das kleinste bisschen weiß
- Das wird für immer so bleiben
„Kopf hoch, das wird schon wieder“ hilft in der Schockstarre genau so wenig wie „Anderen geht es noch schlimmer“. Die Motivation hinter solchen Kommentaren mag richtig sein – zu helfen, dass da jemand eine neue Perspektive auf seine Situation gewinnen kann. Aber mit einem Imperativ ist es nicht getan. Besser sind zwei andere Wege nach vorn.
Zum einen der Weg, den David in Psalm 23 beschreibt: „Und ob ich schon wanderte im tiefen Tal, so bist Du doch bei mir“. Gott auch in dunklen Zeiten an seiner Seite zu wissen, ist wahrhaft unverzichtbar. Zum anderen hilft vielleicht auch eine ganz profane Frage, aus der eigenen Schockstarre auszubrechen (gefunden im Blog Stepcase Lifehack):
Wenn ein Freund von dir in deiner Situation wäre – was würdest du dann tun?
Hintergrund: Die meisten Menschen tun sich leichter damit, ein Problem von außen lösen zu helfen als sich selbst aus einem zu befreien. Natürlich nimmt diese Frage (oder ihre Antwort) nicht die Dunkelheit und liefert kein Zaubermittel in existentiellen Krisen. Aber vielleicht – vielleicht – kann sie helfen, ganz kurz einen neuen Blickwinkel für das eigene Leben einzunehmen.
Und manchmal ist das alles, was es braucht, um den nächsten Schritt zu gehen.