Kleine Botschaft, große Wirkung

„Management ist langweilig“, hat Mark Horstman einmal gesagt, „es besteht aus der dauerhaft wiederholten Anwendung bewährter Verhaltensweisen“. Ich glaube, der Mann hat Recht.
Inspiration, Innovation, Mitarbeiterführung – das mag man je nach Persönlichkeit aufregend finden und echte Leiterschaft ist ohne diese Dinge nicht möglich. Aber genauso entscheidend für eine nachhaltige Wirkung sind die „kleinen Botschaften“, die man – einmal entdeckt – immer und immer und immer und immer wieder anwendet. Und je disziplinierter man das tut, desto besser wird das Ergebnis. Ein bisschen wie beim Abnehmen, dem Erlernen eines Instruments oder beim Fitnesstraining.
Jedem Leiter ist da eine eigene Liste an „kleinen Botschaften“ wichtig, die bei dauerhafter Anwendung eine große Wirkung entfalten. Wer als Leiter noch keine solche Liste der kleinen Botschaften für sich entdeckt hat, für den ist die Zusammenstellung von Terry Starbucker vielleicht ein guter Anfang:

  1. Teach, don’t tell – bring den Leuten bei, wie man es macht, anstatt es immer selbst zu machen. Vielleicht kannst du es wirklich besser als deine Mitarbeiter und bist hinterher sicher, dass die Aufgabe ordentlich erledigt ist. Aber wenn du nicht lernst, das anderen beizubringen (auch wenn das erstmal Zeit und Mühe kostet), wirst du es immer erledigen müssen. Das macht dich zum Flaschenhals in der Organisation und verwehrt den anderen, ihr Potential an dieser Stelle zu entfalten.
  2. Be an Enabler, not a Disabler – erlaube deinen Mitarbeitern das zu tun, was jeder wirklich gut kann, anstatt sie mit Regularien und Verboten zu überziehen. Kleinteilige Kontrolle liefert bestenfalls das vorgedachte Ergebnis – aber nie mehr.
  3. Don’t Do Second Things First – nimm zuerst die Aufgaben in Angriff, die über den Tageshorizont hinausreichen. Die nicht berechenbar sind. Die sich nicht einfach in einer Aufgabenliste als „erledigt“ abhaken lassen. Dinge die man jeden Tag, jede Woche oder jeden Monat abarbeitet, müssen zweifellos getan werden – aber sie bringen der Organisation selten echten Fortschritt.
  4. If You Are Not Going Forward, You’re Going Backwards – als Leiter ist es deine Aufgabe, die Organisation voranzubringen und deine Mitarbeiter weiter zu entwickeln. Wenn du das nicht tust, wird es niemand tun. Von alleine geht selten etwas vorwärts im Leben (außer das Altern).
  5. Bad News is Good News – es ist ein gutes Zeichen, wenn deine Mitarbeiter dir schlechte Nachrichten bringen. Denn es zeigt, dass sie dir genug vertrauen, auch Fehler, Konflikte und unbequeme Wahrheiten anzusprechen. Gefährlich wird es dann, wenn du nur noch Erfolgsberichte zu hören bekommst. Dann ist dein Realitätsverlust vorprogrammiert.
  6. The Road to Greatness Is Paved With Mistakes Well Handled – wer leitet, macht Fehler. Viele. Das Ziel ist nicht, Fehler um jeden Preis zu vermeiden – sondern mit geschehenen Fehlern konstruktiv, selbstkritisch und lernend umzugehen.

Welcher dieser Punkte ist dein Hauptlernfeld? Welche Punkte würdest du Terrys Liste aus deiner eigenen Erfahrung hinzufügen?

0 Response
  1. Rainer

    „Bad News is good News“ – also pixelpastor, wenn ich (theologisch) anderer Meinung bin als du, solltest du das positiv honorieren! Leider bin ich kein Leader (schluchz).
    Woran denkst du spontan bei St. Gallen? Kannst du das in dem Kontext unterbringen?

  2. Rainer

    St. Gallen ist das! Managementmekka. Vielleicht das, was St. Chrischona für Prediger ist. Hatte gerade noch auf einer Messe einen Vertreter der Uni. Es gibt da auch diesen Herrn Malik, der als Managementguru bekannt ist (aber unabhängig von der Uni arbeitet) und meine ich bei Campus verlegt wird.

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